„Ein Leben ohne Kino ist möglich, aber sinnlos!“


von Enrico Corsano

In den 1970er Jahren habe ich das Kino für mich entdeckt und war so begeistert, dass ich alles sammelte, was mir in die Hände fiel: Als ich einmal den Vorführraum des Astoria-Kinos in Neu-Isenburg besuchte, erhielt ich zum Beispiel einen 70mm-Filmstreifen aus dem Film THE GREAT RACE (Das große Rennen rund um die Welt, US 1965, R: Blake Edwards). Kurze Zeit später wurde auch das Programmkino Olympia in Neu-Isenburg eröffnet. Das Programm zur Eröffnung sowie das Letzte vor der Schließung im Jahre 1986 habe ich aufgehoben. Auch ganz besonders wichtig für mich war das Känguruh Abendstudio (im Kino Palette in Frankfurt am Main). In diesen beiden Kinos bin ich mehrmals in der Woche zu Besuch gewesen und habe dort unzählige Filme gesehen, die mich begeisterten.

Meine Kinoerlebnisse und die daraus resultierende Leidenschaft für den Film haben auch meine Berufswahl entscheidend beeinflusst. Schon sehr früh war für mich klar, dass ich mehr als nur Filme anschauen will. So habe ich angefangen, eigene Filme auf Super 8 zu drehen. Ende der 1980er Jahre nahm ich ein Studium in der Filmklasse der Hochschule für Gestaltung in Offenbach auf. Als Filmemacher wurde meine Faszination für das Kino bestärkt und führte dazu, mich weiter für das Kino zu engagieren. Von 2005 bis 2009 war ich Veranstalter des Offenbacher Open Air Filmfestes, welches sich der Tradition der Programmkinos anschloss, u.a. durch Vorführung von Programmkino-Klassikern auf alten 35mm-Projektoren.

Im Laufe der Jahre haben sich neben den hier gezeigten noch viele weitere Dokumente angesammelt. So hebe ich beispielsweise noch heute alle meine Kino-Eintrittskarten auf und weiß genau, welche Filme ich wo und wann gesehen habe – seit der ersten Vorstellung, die ich mit elf Jahren besuchte. Die Faszination für das Kino hat nie nachgelassen und Kino wird für immer einen besonderen Stellenwert in meinem Leben haben.

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