„Im Kino aufgewachsen“


von Hans Peter Grabow

Ich bin quasi im Kino aufgewachsen… Am 12. September 1952 wurde in Stade das Zeughaus-Filmtheater, ein ehemaliger ‚Schwedenspeicher‘, eröffnet. TAUSEND ROTE ROSEN BLÜHEN (BRD 1952, R: Alfred Braun) gab’s als Eröffnungsfilm, gleichzeitig mit der Premiere in Hamburg – die Stars Rudolf Prack und Winnie Markus reisten an, das Foyer war reich geschmückt. Ein Jahr später reiste Grethe Weiser an – zur Stader Erstaufführung von DAMENWAHL (BRD 1953, R: E.W. Emo), sie kam mit Verspätung und ihre erste Frage war: „Habt ihr einen Asbach?“ Der Film wurde gezeigt, Grethe Weiser gab eine Autogrammstunde und die Fans hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Die Verspätung war tatsächlich aufgrund eines Unfalls zustande gekommen und Grethe Weiser unterhielt das Publikum mit der kleinen Geschichte, wie sie sich kniefrei als Anhalterin versucht hatte… Später drückte sie mich fest an ihre Brust. Heute sind im Zeughaus u.a. eine Frauenarztpraxis und die ‚Chamäleon Bar‘ untergebracht.
Von frühester Kindheit an verbrachte ich viel Zeit im Kino (zuvor schon in den Camper Lichtspielen, ebenfalls in Stade). Am weitesten zurück geht meine Erinnerung an GRÜN IST DIE HEIDE (BRD 1951, R: Hans Deppe) mit Sonja Ziemann und Rudolf Prack – die Bühne wurde als wunderschöne grüne Heide dekoriert…
Von der Schule nach Hause und gleich weiter ins Kino, so sah ich auch den einen oder anderen nicht jugendfreien Film vom Vorführraum aus, wie z. B. LA RAGE AU CORPS (Zur Liebe verdammt, FR 1954, R: Ralph Habib) mit Francoise Arnoul. Am Wochenende war ich zuständig für den Bauchladen – leider kann ich mich nicht an die Preise erinnern. Das Kino kostete aber ca. ein bis zwei DM.
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