„Als James Dean starb“


von Erika Herbert

Als James Dean starb, war ich sechs Jahre alt. Fernseher gab es noch nicht und lesen konnte ich auch nicht, aber an das Foto von seinem Autounfall im Hanauer Anzeiger und in den Illustrierten, die im Zeitschriftenladen an der Ecke aushingen, erinnere ich mich sehr gut. Seitdem schwärmte ich von ihm, obwohl ich ihn nur von Fotos kannte.

Ab dieser Zeit durfte ich mir immer mal für 25 Pfennige eine Filmschauspielerpostkarte kaufen. Angefangen habe ich mit Conny Froboess, die dann auch bei meinem ersten Kinobesuch in WENN DAS MEIN GROSSER BRUDER WÜSSTE (AU 1959, R: Erik Ode), die Hauptrolle spielte. Nach der Peter Kraus-, Rex Gildo- und Gus Backus-Phase sah ich dann auch die drei Filme mit meinem Idol James Dean. Merkwürdigerweise machte die Szene in REBEL WITHOUT A CAUSE (…denn sie wissen nicht, was sie tun, US 1955, R: Nicholas Ray) als er beim sterbenden Plato kniet und dessen verschiedenfarbige Socken bemerkt, damals den größten Eindruck auf mich.

Meine kleine Postkartensammlung vergrößerte sich rasant, als mir meine ältere Nachbarin und Freundin ihr Filmstaralbum mit vielen Originalunterschriften schenkte. Ich war begeistert! Da waren sie alle versammelt: Liz Taylor, Brigitte Bardot, Tony Curtis, Horst Buchholz, Rock Hudson, Romy Schneider, Jean Marais, Gerd Fröbe, Gina Lollobrigida, Curd Jürgens und viele andere. Dieses Album hat für mich einen besonderen Wert und ich freue mich noch heute darüber.

Durch Zufall, nachdem wir beide schon länger aus einem lebensfüllenden Lehrerinnendasein in Pension gegangen sind, traf ich nach vielen Jahren meine große Freundin auf dem Markt.
Dort erfuhr ich, dass sie eine Gymnastikgruppe für ältere Damen leitet, deren begeistertes Mitglied ich seitdem bin. Mit der Ausstellung ihres Staralbums im Filmmuseum werde ich sie (hoffentlich ) überraschen.
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