„Darmstädter Kinoerinnerungen“


von Rainer Kumme

Ich erinnere mich gerne, dass ich während der Gymnasialzeit ab 1955 im Ludwig-Georgs-Gymnasium wöchentlich in das City-Tageskino ging, für anfangs 50 Pfennig je 60minütigem Programmzyklus. Von der Wochenschau bis hin zu Zeichentrickfilmen – es war stets ganz wunderbar. Meine Kinobesuche hielt ich in Listen fest, Western- und Kriegsfilme markierte ich mit einem Buchstaben.
Hinzu kommt, dass in diesen Zeiten bei Filmpremieren noch einzelne Schauspieler persönlich auf die Kinobühne kamen, nicht umsonst hieß es ja damals Filmtheater. In Darmstadt war das vor allem das Union in der Oberen Rheinstraße (heute Kaufhof), Besuche mit Mutti waren – im doppelten Wortsinne – immer großes Kino.
Kino war auch Kulturvermittler. Exemplarisch sind hier die Programmkinos City-Abendprogramm (Schulstraße) und Rio (Marienplatz) zu nennen. Da liefen dann u.a. DER HAUPTMANN VON KÖPENIK (DE 1956, R: Helmut Käutner) oder WAR AND PEACE (Krieg und Frieden, US/IT 1956, R: King Vidor).
Und an noch etwas erinnere ich mich liebevoll zum Thema Kino: Eine Wahltante war an der Kasse des Belida (Heidelberger Straße) tätig und ermöglichte mir immer mal wieder den kostenfreien Besuch von Kinovorstellungen. Der damalige Eigentümer mag bitte Nachsicht üben. Nun lief hier auch THE BRIDGE ON THE RIVER KWAI (Die Brücke am Kwai, GB/US 1957, R: David Lean) – immer ausverkauft. Trotzdem habe ich den Film gleich dreimal gesehen, aber immer im Stehen!

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